
Ciotti führt Frankreichs Konservative an
n-tv
Die konservativen Republikaner in Frankreich haben einen neuen Vorsitzenden: Der 57-jährige Eric Ciotti soll die Partei nach ihrem enttäuschenden Abschneiden bei der Präsidentschaftswahl aus der Krise herausholen. Einige seiner Kritiker halten ihn für rechtsextrem.
Vor gut zehn Jahren stellte die französische Rechte noch den Präsidenten, heute kämpft die Partei Les Républicains um ihr Überleben. Der neue Parteichef Eric Ciotti will den Republikanern nun wieder Schwung verleihen. Er setzte sich in der Stichwahl gegen den Senator Bruno Retailleau mit 53,7 Prozent der Stimmen durch. Die etwa 91.000 Parteimitglieder hatten damit die Auswahl zwischen zwei sehr ähnlichen Profilen des stark konservativen Parteiflügels. Der bisherige Vorsitzende der Partei von Ex-Präsident Nicolas Sarkozy, Christian Jacob, war Ende Juni zurückgetreten.
Der 57 Jahre alte Ciotti gehört zum politischen Urgestein seiner Partei, die er im Unterschied zu zwei anderen republikanischen Präsidentschaftkandidaten nie verlassen hat. Im Wahlkampf für den Parteivorsitz setzte er auf die klassischen Themen der Ultrarechten: Einwanderung, Sicherheit und Abgrenzung zum liberalen Lager von Präsident Emmanuel Macron.
Ciotti versuchte außerdem, die Parteimitglieder mit einem Doppelpack zu überzeugen: Mit ihm an der Parteispitze bekämen sie zugleich Laurent Wauquiez, Chef der Region Auvergne-Rhône-Alpes, als künftigen Präsidentschaftskandidaten. "Du bist die natürliche Hoffnung der Rechten (...), ich werde Dir helfen, damit sich diese Erfahrung konkretisiert", sagte Ciotti bei einem gemeinsamen Auftritt.