Christliche Kirchen predigen Hoffnung in Zeiten des Ukraine-Kriegs
DW
Die beiden großen Kirchen in Deutschland haben zu Ostern dazu aufgerufen, trotz der weltweiten Krisen zuversichtlich zu sein.
Die Christen in Deutschland feiern Ostern unter dem Eindruck des Kriegs in der Ukraine und weiterer Krisen. Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, sprach von "mehr Gewalt, mehr Unfriede, mehr Unübersichtlichkeit und Zukunftsgefährdung für kommende Generationen". Und doch setze die Auferstehung Jesu, die an Ostern gefeiert werde, der Eskalation von Krisen und Gewalt eine "Eskalation des Lebens und der Liebe entgegen".
Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Annette Kurschus, verteidigte im Deutschlandfunk Waffenlieferungen an die Ukraine, forderte aber zugleich Bereitschaft zu Verhandlungen. Waffen allein führten nicht zu Frieden, so Kurschus. Wichtig seien Gespräche; dies gestalte sich allerdings momentan schwierig. "Niemand kann jetzt mit Putin verhandeln."
Ähnlich äußerte sich der Münchner Kardinal Reinhard Marx. So gerechtfertigt es sei, die Ukraine bei ihrer Verteidigung gegen den Aggressor Russland zu unterstützen, so wichtig sei auch zu überlegen, wie man aus diesem Krieg wieder herauskomme, so Marx in einem Interview des Bayerischen Rundfunks.
Ostern ist das älteste und wichtigste Fest des Christentums. In aller Welt erinnern Gläubige an diesem Tag an die Auferstehung Jesu Christi nach dessen Tod am Kreuz. Erstmals nach der Corona-Pandemie fanden die Gottesdienste in Deutschland ohne besondere Auflagen statt. Gleichwohl kamen mancherorts deutlich weniger Menschen in die Kirchen.
Unter dem Eindruck des Ukraine-Kriegs hatte auch die Friedensbewegung zu den diesjährigen Ostermärschen aufgerufen. Die kategorische Ablehnung jeglicher Waffengewalt ist angesichts der russischen Aggression jedoch umstritten.