
Chipmangel: Europas Automarkt schwächelt
DW
Rekordeinbruch bei Neuzulassungen von Autos in 2020 und keine Erholung 2021. Die Autoindustrie in Europa leidet unter brüchigen Lieferketten und Chipmangel. Beim Absatz gibt es aber regionale Unterschiede.
In der Europäischen Union sind im vergangenen Jahr noch weniger neue Autos zugelassen worden als im Corona-Krisenjahr 2020. Die Zahl der Neuzulassungen sank um 2,4 Prozent auf 9,7 Millionen Autos, wie der europäische Branchenverband Acea am Dienstag in Brüssel mitteilte. Schon 2020 hatte die Pandemie dem Automarkt einen Rekord-Einbruch eingebrockt.
Vor allem in der zweiten Jahreshälfte 2021 belastete der weltweite Mangel an Mikrochips die Autobauer schwer, als bei zahlreichen Herstellern die Produktion zeitweise ins Stocken geriet. Wie der Verband der Automobilindustrie (VDA) in Berlin mitteilte, machten außerdem Knappheiten bei weiteren Vorprodukten und Rohstoffen sowie steigende Preise für Energie und Logistik der Industrie zu schaffen.
Auf Jahressicht verzeichnete unter den deutschen Herstellern nur BMW bei den Neuzulassungen ein kleines Plus von 1,5 Prozent. Marktführer Volkswagen musste moderate Einbußen hinnehmen, Daimler rutschte um 12,4 Prozent ins Minus.
Unter den vier größten Märkten innerhalb der EU fielen die Zahlen nur in Deutschland, hier gab es 10 Prozent weniger Neuzulassungen. In Spanien und Frankreich legten sie immerhin leicht zu, in Italien sogar um 5,5 Prozent. Insgesamt wurden in der EU 3,3 Millionen Fahrzeuge weniger zugelassen als im Vor-Corona-Jahr 2019.
In den USA und in China legte der Absatz hingegen leicht zu. Der chinesische Pkw-Markt ist um sieben Prozent gewachsen, in den USA wurden 2021 drei Prozent mehr Pkw und leichte Trucks verkauft.