CHIO Aachen: Nationenpreis im Springreiten - reine Männersache?
DW
Die deutschen Springreiter treten beim Nationenpreis des CHIO Aachen ohne eine Frau im Team an. Derzeit sind die Männer erfolgreicher - aber einige talentierte Reiterinnen stehen bereit, um nachzurücken.
Die deutsche Equipe der Springreiter kämpft beim CHIO in Aachen um den Sieg beim heimischen Nationenpreis mit, aber zum ersten Mal seit 2017 steht keine Reiterin im deutschen Team. In den vergangenen Jahren war stets Weltmeisterin Simone Blum dabei, 2018 mit Laura Klaphake sogar eine zweite Frau. Doch Blums Toppferd Alice ist verletzt, Klaphake musste ihre Stute Catch me if you can Anfang 2019 abgeben, weil Besitzer Paul Schockemöhle sie verkaufte. Seitdem baut Klaphake ihre Karriere mit anderen Pferden neu auf. Bei der EM vor zwei Wochen ritten neben Marcus Ehning mit Christian Kukuk, David Will und dem späteren Einzel-Europameister André Thieme nur Männer. Auch in Aachen war in der Besetzung Ehning, Will, Daniel Deußer und Christian Ahlmann wieder eine rein männliche deutsche Equipe am Start. Warum keine Frau?
"Das hat im Springsport nichts mit dem Geschlecht zu tun, sondern einfach mit den Erfolgen oder der Perspektive. Es ist daher wahrscheinlich eine Momentaufnahme", sagt Bundestrainer Otto Becker der DW, räumt aber ein: "Wenn man in den internationalen Spitzensport guckt, auch in die Weltrangliste - da waren es schon mal mehr Frauen, die dort die vorderen Plätze belegt haben."