Chinesische Rakete stürzt unkontrolliert auf die Erde
n-tv
Es ist nicht das erste Mal, dass China die internationalen Standards für Weltraumraketen nicht einhält: Erst erntete Peking Kritik, weil seine Raketen beim Eintritt in die Atmosphäre nicht in kleine Teile zerfallen. Nun wieder, weil eine chinesische Rakete unkontrolliert aus dem All abstürzt.
Eine chinesische Rakete ist nach US-Angaben unkontrolliert aus dem Weltraum abgestürzt. Die Rakete "Langer Marsch 5B" sei über dem Indischen Ozean in die Erdatmosphäre eingetreten, teilte die Weltraum-Abteilung der US-Armee auf Twitter mit. Nähere Angaben machte das US Space Command nicht. Über mögliche Trümmerteile und den Ort des Aufpralls müsse die chinesische Regierung informieren.
NASA-Chef Bill Nelson warf Peking jedoch vor, es sei unverantwortlich und riskant, keine Informationen über die Flugbahn der Rakete zu veröffentlichen. "Alle Raumfahrtnationen sollten sich an bewährte Praktiken halten und ihren Teil dazu beitragen, diese Art von Informationen im Voraus weiterzugeben", erklärte er auf Twitter. Insbesondere bei Raketen wie "Langer Marsch 5B" bestehe durch Trümmerteile ein "erhebliches Risiko für den Verlust von Menschenleben und Eigentum".
Bereits zuvor hatte China von der NASA Kritik dafür einstecken müssen, dass die Rakete beim Eintritt in die Atmosphäre nicht in kleinere Teile zerfällt, wie es internationaler Standard sei. Das Land hatte das zweite Modul für seine im Bau befindliche Raumstation "Tiangong" (Himmelspalast) mit einem Labor an Bord am vergangenen Sonntag ins All gebracht. Die Rakete "Langer Marsch 5B" brachte das Modul innerhalb weniger Minuten in die Erdumlaufbahn. Chinas Raumfahrtbehörde sprach nach dem Start von einem "vollen Erfolg". Das neue Modul soll an das Kernmodul "Tianhe" andocken, das im April 2021 ins All gebracht worden war.
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