Chinesen meiden zunehmend private Bauträger
n-tv
Chinesen mit dem Wunsch nach den eigenen vier Wänden, machen einen Bogen um nicht-staatliche Bauträger. Zu groß ist die Angst, dass angesichts sich häufender Zahlungsprobleme angezahlte Wohungen und Häuser nicht fertiggestellt werden.
Die sich seit zwei Monaten andeutende Erholung der Immobilienverkäufe in China ist im Juli mit einem deutlichen Rückgang zum Ende gekommen. Auslöser ist die weit verbreitete Zurückhaltung bei Hypotheken wegen der Befürchtung, dass kränkelnde Bauträger nicht in der Lage sein würden, noch in Bau befindliche Wohnungen fertigzustellen.
Die Verkäufe der 100 größten Bauträger des Landes fielen im Juli auf Jahressicht um fast 40 Prozent auf umgerechnet rund 76 Milliarden Euro, wie der chinesische Anbieter von Immobiliendaten, CRIC, mitteilte. Auf Monatssicht belief sich das Minus auf knapp 29 Prozent; damit stoppte eine zweimonatige Erholung auf Monatsbasis. Die Verkäufe von Wohnungen waren im Mai und Juni im Vergleich zu den Vormonaten gestiegen, da die Aktivitäten nach den Lockdowns in Shanghai und anderen chinesischen Städten zu Beginn des Jahres wieder zunahmen.
Chinas private Bauträger hatten einen jahrelangen, durch Schulden angeheizten Bauboom erlebt und Wohnungen verkauft, bevor sie gebaut wurden. Dann aber führte eine Finanzierungskrise im vergangenen Jahr zu Zahlungsausfällen und Projekte stockten. Käufer, die in der Regel hohe Anzahlungen leisteten, haben ihrer Frustration den ganzen Sommer über Luft gemacht.
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