Chinas Militär übt "Abriegelung" von Taiwan
n-tv
Peking fühlt sich durch eine Reise von Taiwans Präsidentin in die USA provoziert. Zur Einschüchterung hält Chinas Militär große Manöver vor der Insel ab. Dabei simuliert es auch Luftangriffe. Die USA lassen ihrerseits im umstrittenen Südchinesischen Meer militärisch die Muskeln spielen.
Nach der Visite von Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen in den USA haben sich die Spannungen mit China verschärft. Die chinesische Volksbefreiungsarmee setzte ihre großangelegten Militärmanöver in der Nähe Taiwans den dritten Tag in Folge fort. Das Ostkommando organisierte weitere Übungen und Patrouillen sowie Angriffe der Luftwaffe auf Landziele, wie das chinesische Militär mitteilte.
Dabei übte China nach eigenen Angaben die "Abriegelung" der Insel. Mehrere Dutzend Militärflugzeuge seien vor Taiwan im Einsatz, um eine "Luftblockade" der Insel durchzusetzen, hieß es im staatlichen chinesischen Fernsehsender CCTV. Das taiwanische Verteidigungsministerium gab an, elf chinesische Kriegsschiffe und 59 Militärflugzeuge vor der Insel gesichtet zu haben. 39 Flugzeuge hätten die früher noch respektierte, nicht offizielle Mittellinie der Meerenge der Taiwanstraße überquert und seien auch in die taiwanische Luftüberwachungszone eingedrungen, die als eine Art Pufferzone zur Volksrepublik dient.
Unter den Flugzeugen seien Kampfjets und Bomber, hieß es aus Taipeh. Bei den Übungen wurde nach chinesischen Angaben, wie im Vorfeld angekündigt, scharfe Munition eingesetzt. ""Mehrere Gruppen von H-6K-Kampfflugzeugen mit scharfer Munition" hätten "mehrere Wellen simulierter Angriffen auf wichtige Ziele auf der Insel Taiwan" ausgeführt, hieß es im Sender CCTV. An den Übungen sei zudem auch der Flugzeugträger Shandong beteiligt gewesen, erklärte das territoriale Kommando Ost der chinesischen Volksbefreiungsarmee.