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Chinas Exporte wachsen nur wenig
DW
Lockdowns und Störungen im Frachtverkehr: Die strikte Null-Covid-Politik bremst Chinas Handel. Einfuhren aus Russland legen dagegen stark zu, der Handel mit Deutschland bricht ein.
Chinas Exporte legten im April in US-Dollar berechnet nur noch um 3,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu, wie der chinesische Zoll am Montag in Peking berichtete. Es ist das langsamste Wachstum seit Juni 2020.
Das Volumen der gesamten Importe hat sich nicht verändert. Stark gestiegen sind allerdings die Einfuhren aus Russland, die 57 Prozent zulegten. Russland verkauft Öl und Gas an China, und die Energiepreise sind seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine im Februar stark gestiegen.
Chinas Handel mit Deutschland ist dagegen auffällig stark eingebrochen. Die chinesischen Importe deutscher Waren fielen um 9,8 Prozent. Aber auch Chinas Exporte nach Deutschland sackten ungewöhnlich stark um 9 Prozent ein.
Mit der Europäischen Union gab es immerhin noch ein Exportplus von 7,9 Prozent. Aber die Importe fielen auch um 12,5 Prozent, wie der Zoll berichtete.
Hintergrund des geringeren Handels sind die Restriktionen für viele Unternehmen durch die strenge chinesische Null-Covid-Politik in China, die auch den Frachtverkehr stark beeinträchtigt. Zudem wirken sich nach Expertenangaben global die Krise um den russischen Angriffskrieg in der Ukraine und die Erholung der Kapazitäten in anderen Ländern aus.