
Chinas Aggression und Deutschlands Beitrag
Die Welt
Das kommunistische Regime geht aggressiv im Südchinesischen Meer vor. Recherchen von WELT AM SONNTAG und „Report München“ zeigen: Technik für die Marine lieferten trotz Waffenembargos zwei deutsche Firmen. Sie profitieren von einer Gesetzeslücke.
Oktober 2021: Über 50 chinesische Kampfflugzeuge kommen dem Luftraum über Taiwan gefährlich nahe. Februar 2020: Ein Lenkwaffenzerstörer der Volksrepublik vom Typ Luyang-III soll ein US-Patrouillenflugzeug mit seinem Ziellaser erfasst haben. September 2018: Beinahe kollidiert ein Kriegsschiff der Volksbefreiungsarmee vom Typ Luyang-II mit einem US-Zerstörer.Die gefährlichen Zwischenfälle vor Chinas Küsten häufen sich, gerade im Südchinesischen Meer. US-Militärs sorgen sich, weil China inzwischen nach der Zahl der Schiffe die größte Marine der Welt im Einsatz hat.
Umso brisanter ist ein Umstand, der in der deutschen Debatte bisher praktisch keine Rolle spielt: Ein Großteil der chinesischen Kriegsschiffe wird von Motoren angetrieben, die deutsche Hersteller entwickelt oder sogar gebaut haben. Es geht um MTU in Friedrichshafen und um eine französische Filiale der VW-Tochter MAN. Die beiden Unternehmen und auch die Bundesregierung müssen jetzt fürchten, wegen der Geschäfte mit der chinesischen Marine unter Rechtfertigungsdruck zu kommen.