
China und Japan gehen aufeinander zu
DW
Nach langer Funkstille kommt der Dialog zwischen den beiden Ländern wieder in Schwung.
Bei einem Besuch des japanischen Außenministers Yoshimasa Hayashi in Peking äußerten er und sein neuer chinesischer Kollege Qin Gang die Hoffnung, Schwierigkeiten überwinden und stabile Beziehungen aufbauen zu können.
Beide sprachen ihre Meinungsverschiedenheiten offen an und Qin Gang forderte Japan zu einem "korrekten Verständnis von China" auf. Das Verhältnis zwischen den beiden Ländern ist angespannt. Vor kurzem wurden die Beziehungen zusätzlich belastet durch die Festnahme eines Mitarbeiters des japanischen Pharmazieunternehmens Astellas in Peking.
"Ich habe gegen die Inhaftierung eines Japaners in Peking Protest eingelegt", sagte Hayashi. Er habe die rasche Freilassung des Angestellten gefordert. Qin entgegnete nur, dass China mit dem Fall "gemäß dem Gesetz" umgehen werde.
Der Mitarbeiter von Astellas Pharma war nach Angaben der Firma vor einer Woche verhaftet worden. Gegen ihn wurden Spionagevorwürfe erhoben. Nach einem Bericht von Kyodo News aus Japan sind seit 2015 mindestens 16 Japaner unter dem Vorwurf der Spionage in China festgenommen worden.
Hayashi forderte ein transparentes juristisches Verfahren für den Firmenmitarbeiter und appellierte nach eigenen Angaben an seinen Gesprächspartner, für ein faires und sicheres Umfeld für Geschäfte in China zu sorgen.