
China droht der Rutsch in die Deflation
n-tv
Um die Konjunktur der zweitgrößten Volkswirtschaft ist es nicht gut bestellt: In China fallen die Erzeugerpreise weiter und auch die Verbraucherpreise bleiben hinter den eh schon geringen Erwartungen zurück. Die aktuelle Abwärtsspirale berge auch Risiken für den globalen Markt, mahnen Ökonomen.
Die Verbraucherpreise in China steigen kaum und lassen auf eine holprige Konjunkturerholung nach der Corona-Krise schließen. Laut offizieller Daten lag die Teuerungsrate im Mai bei 0,2 Prozent. Die Erzeugerpreise, die als wichtige Indikatoren für die weitere Inflationsentwicklung dienen, sind seit acht Monaten im Sinkflug: Im Mai fielen sie um 4,6 Prozent und damit so rasant wie seit sieben Jahren nicht mehr. Dies gilt als Alarmsignal, zumal die Verbraucherpreise (CPI) im April mit einem Plus von 0,1 Prozent so langsam gestiegen waren wie seit mehr als zwei Jahren nicht mehr.
Für Mai hatten Analysten bei den Verbraucherpreisen mit einem Anstieg um 0,3 Prozent gerechnet, der jedoch mit nunmehr 0,2 Prozent noch niedriger ausfiel. Die jüngsten Konjunkturdaten zeigen, dass die Wirtschaft im Reich der Mitte nach Aufhebung der strengen Corona-Beschränkungen im Dezember nur langsam wieder auf die Beine kommt: Die maue Weltkonjunktur und die schwächelnde Inlandsnachfrage gelten als Hemmschuh, auch wenn das Wirtschaftswachstum im ersten Quartal mit 4,5 Prozent höher ausfiel als erwartet.
"Mit einer Teuerung nahe dem Nullpunkt und weiter fallenden Erzeugerpreisen besteht in China die Gefahr eines Abkippens in die Deflation", warnte Jürgen Molnar vom Brokerhaus RoboMarkets. Unter einer Deflation verstehen Volkswirte eine Abwärtsspirale aus sinkenden Preisen und Löhnen, die zur Zurückhaltung bei Konsum sowie Investitionen führt und die Wirtschaft am Boden hält.

Der Persil-Hersteller Persil ist etwas schwächer ins Jahr gestartet. Zu groß sind die Unsicherheiten, vor allem durch US-Präsident Trump. Das drückt die Stimmung der Verbraucher. Großes Thema beim Dax-Konzern ist darüber hinaus die eigene Aufstellung. Konkret soll die Integration etwaiger Zukäufe vorbereitet werden.