Chile verstaatlicht Lithium-Abbau
n-tv
Chiles Präsident Boric kündigt an, dass der Lithium-Abbau seines Landes verstaatlicht werde. Künftig dürften private Unternehmen nur noch einen Anteil von 49,9 Prozent halten. Chile verfügt über das weltweit zweitgrößte Vorkommen des wichtigen Rohstoffs.
Die chilenische Regierung will den Abbau des für E-Autos wichtigen Rohstoffs Lithium stärker kontrollieren. Alle Privatunternehmen, die in Chile Lithium fördern wollten, müssten künftig mit dem Staat zusammenarbeiten, kündigte Präsident Gabriel Boric bei der Vorstellung der Nationalen Lithium-Strategie in der Nacht zum Freitag (Ortszeit) an.
In neuen Gemeinschaftsunternehmen könnten Privatfirmen maximal einen Anteil von 49,9 Prozent haben. "Chile verfügt über eines der größten Lithium-Vorkommen der Welt. Wir können uns nicht erlauben, keinen Nutzen daraus zu ziehen", sagte der Staatschef.
Die Ankündigung ist auch für Deutschland nicht unwichtig. Bei seinem Chile-Besuch Ende Januar schloss Bundeskanzler Olaf Scholz eine Kooperation über die Verarbeitung chilenischen Lithiums ab. Chile sei Wunschpartner Deutschlands, erklärte Scholz damals. Eine Alternative wäre China, aber die Abhängigkeiten von Peking sollen in Deutschland eher reduziert als weiter zementiert werden.
In den europäischen Chefetagen trübt sich der Blick auf die Lage ein. In der Industrie weitet sich die Krise aus - und nun schwächeln auch noch die Dienstleister. Vor Experten rückt eine Erholung der Konjunktur damit in einige Ferne. Einer der Gründe für den Pessimismus ist auch die politische Schwäche Deutschlands und Frankreichs.