Chile erlebt "schlimmste Tragödie" seit 2010
n-tv
Ganze Wohnviertel fallen den Flammen zum Opfer, mehr als 100 Tote gibt es bereits, Hunderte Menschen werden vermisst. Die Waldbrände in Chile sind verheerend. Präsident Boric spricht von der "schlimmsten Tragödie" seit dem Erdbeben 2010.
In Chile ist die Zahl der Toten durch die verheerenden Waldbrände nach Angaben des Innenministeriums auf mehr als 100 gestiegen. Staatssekretär Manuel Monsalve sagte auf einer Pressekonferenz, bei der Gerichtsmedizin seien mittlerweile 112 Tote eingeliefert worden. 32 Leichen seien bereits identifiziert worden. Im ganzen Land kämpft die Feuerwehr seinen Angaben zufolge immer noch gegen "40 aktive Brände".
Den dritten Tag in Folge hatten am Sonntag 1400 Feuerwehrleute sowie 1300 Soldaten und Freiwillige gegen dutzende Brände im Zentrum und im Süden des lateinamerikanischen Landes gekämpft. Die Feuer zerstörten nach Angaben der Behörden schon fast 26.000 Hektar Land. Besonders betroffen ist die bei Touristen beliebte Küstenstadt Viña del Mar. Ganze Wohnviertel brannten ab. Tausende Häuser seien beschädigt oder zerstört worden, allein in der Region Valparaíso seien es mehr als 3000, sagte Innenministerin Carolina Tohá.
"Das ist die schlimmste Tragödie, die unser Land seit dem Erdbeben von 2010 erlebt", sagte Präsident Gabriel Boric bei einem Besuch im Katastrophengebiet in der Region Valparaíso an der Pazifikküste. Damals waren mehr als 520 Menschen ums Leben gekommen. Er warnte, die Zahl der Toten werde noch erheblich steigen. Die Bürgermeisterin von Viña del Mar, Macarena Ripamonti, und der Gouverneur von Valparaíso, Rodrigo Mundaca, sagten, mehrere Hundert Menschen würden derzeit noch vermisst. Boric kündigte eine zweitägige Staatstrauer ab Montag zu Ehren der Todesopfer an.
Auch nach Tagen sind drei Feuer bei den Waldbränden im Raum Los Angeles noch immer nicht unter Kontrolle. Mehr als 12.000 Häuser liegen schon in Schutt und Asche, die Situation ist weiter gefährlich. Der demokratische Gouverneur Newsom wendet sich an den kommenden US-Präsidenten. Ein Hollywood-Star hat unterdessen Glück.
Das ganz große Chaos bleibt in der Nacht aus. Doch auf der A46 zeigt sich, was Schnee im Verkehr auslösen kann: Weil rund 100 Lkws nicht mehr vor noch zurück können, muss die Strecke in beide Richtungen gesperrt werden. Mit weiteren Schneeschauern und Glätte ist zum Start ins Wochenende neue Gefahr im Anmarsch.