Chef von Cyber-Sicherheitsamt offenbar vor Ablösung
n-tv
Der Chef des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik, Schönbohm, ist eng mit einem Verein verbunden, der wiederum Kontakte zu russischen Geheimdienstkreisen hat. Satiriker Jan Böhmermann macht den Skandal, der das Innenministerium schon länger beschäftigt, öffentlich. Schönbohm steht wohl vor der Ablösung.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser will den Präsidenten des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Arne Schönbohm, Medienberichten zufolge abberufen. Das berichten "Bild" und das "Handelsblatt" unter Berufung auf Regierungskreise. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums wollte auf dpa-Anfrage die Berichte nicht kommentieren. Aus Ministeriumskreisen hieß es, dass die ursprünglich für Donnerstag geplante Vorstellung des BSI-Lageberichts verschoben werden soll.
Schönbohm steht wegen möglicher Kontakte zu russischen Geheimdienstkreisen über den umstrittenen Verein "Cyber-Sicherheitsrat Deutschland" in der Kritik. Die Verbindung von Schönbohm war zuvor von Jan Böhmermann in der Sendung "ZDF Magazin Royale" thematisiert worden. Ein Sprecher erklärte, das Innenministerium gehe den Sachverhalten nach und prüfe diese genau. "Alle Optionen werden geprüft und wie mit der aktuellen Situation umgegangen werden soll."
Wegen der Bestimmungen des Beamtenrechts kann der Behördenchef nicht einfach entlassen werden. Die "Bild" berichtete, nach der Abberufung werde für Schönbohm so schnell wie möglich eine neue Verwendung und für das BSI ein Nachfolger gesucht. Das BSI antwortete auf eine Anfrage der dpa nicht.