Chef der Linken in Sachsen-Anhalt tritt zurück
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Eine Woche nach dem Parteitag in Leuna und seiner knappen Wahl zum Vorsitzenden der Landes-Linken schmeißt Stefan Gebhardt hin. Er beklagt tiefe Risse innerhalb der Linken im Land.
Magdeburg (dpa/sa) - Nur eine Woche nach seiner knappen Wiederwahl zum Landesvorsitzenden der Linken in Sachsen-Anhalt ist Stefan Gebhardt zurückgetreten. Das teilte die Co-Vorsitzende Janina Böttger am Sonntag mit. Gebhardt hatte sich am Sonntag in einem fünfseitigen Brief an seine Parteikollegen gewandt und die Gründe für seinen Rückzug dargelegt. Zunächst hatte die "Mitteldeutsche Zeitung" berichtet.
In dem Schreiben nahm Gebhardt zunächst Bezug zu seiner knappen Wahl auf dem Parteitag vergangene Woche in Leuna. In Leuna seien "Gräben sichtbarer geworden", schrieb Gebhardt. Sein Wahlergebnis von nur 50,4 Prozent der Stimmen auf dem Landesparteitag am 5. März stelle aus seiner Sicht keine Grundlage dar, um die bevorstehenden Probleme zu bewältigen. Direkt nach der Wahl hatte Gebhardt noch gesagt: "Mehrheit ist Mehrheit."
Gebhardt bemängelte eine ganze Reihe von Missständen der Linken im Land. "Wollen wir wirklich etwas für die Leute draußen verändern? Ist für uns der kommunalpolitische Unterbau das Herzstück der Partei? Oder richten wir uns ein in Debatten über doppelt quotierte Rednerlisten und Trennung von Amt und Mandat", führte Gebhardt aus. Es brauche zwar demokratisch geführte Satzungsdebatten, "aber sie dürfen nicht zur zentralen Aussage von Parteitagen werden".