CDU liefert ersten konkreten Vorschlag für Aktivrente
n-tv
Bereits seit einigen Monaten schlägt CDU-Generalsekretär vor, dass Rentner künftig die Möglichkeit bekommen sollen, steuerfrei weiterzuarbeiten. Nun nennt er eine erste Verdienstgrenze. Die SPD übt scharfe Kritik an dem Vorhaben.
Die CDU will Älteren steuerfreies Weiterarbeiten in der Rente bis zu einer Grenze von 2000 Euro im Monat ermöglichen. Den Vorschlag für eine entsprechende "Aktivrente" untermauerte CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann am Freitag in Berlin mit der Vorlage eines Rechtsgutachtens. Wer das gesetzliche Rentenalter erreicht und weiterarbeitet, soll bis zu 2000 Euro pro Monat steuerfrei dazuverdienen können. Linnemann sagte: "Lasst uns das einfach mal zwei Jahre ausprobieren." Die CDU stehe bereit, den Vorschlag sofort umzusetzen. Auch im nächsten Wahlprogramm der CDU solle sich der Vorschlag wiederfinden.
Vor allem dem zunehmenden Fachkräftemangel soll laut Linnemann so begegnet werden. Es sei in Deutschland "fast schon eine Tradition, dass man von 100 auf 0 geht, dass wenn man in Rente ist, dann sofort komplett aufhört zu arbeiten". Dabei wollten viele Menschen laut Umfragen im Fall von Steuervergünstigungen freiwillig länger arbeiten.
Der Augsburger Steuerrechtler Gregor Kirchhof, der den Vorschlag im Auftrag der CDU untersucht hatte, sagte: "Dieser Vorschlag führt im Alter zu einer Vereinfachung des Steuerrechts." Er sei zudem verfassungsrechtlich nicht zu beanstanden und steuersystematisch zu begründen. Heute fielen höhere Steuersätze an, wenn man neben der Rente ein Arbeitseinkommen beziehe. Der Gesetzgeber könne die Doppelbelastung durch die Besteuerung der Altersvorsorge und der Erträge durchaus reduzieren.