
Cannabis-Wirkstoff gegen Corona: CBD soll vor Infektion schützen
Frankfurter Rundschau
Auch wenn CBD kein Ersatz für Corona-Impfstoffe ist, haben bestimmte Cannabinoide laut einer neuen US-Studie Potenzial, Infektionen zu verhindern und zu bekämpfen.
Frankfurt – Seit Beginn der Corona-Pandemie ist die Wissenschaft auf der Suche nach wirksamen Mitteln gegen Covid-19. Im Dezember 2020 wurde der erste Corona-Impfstoff zugelassen – weitere folgten. An ihnen geht mittlerweile kaum mehr ein Weg vorbei.
Auch einige Medikamente zur Behandlung von Corona gibt es, andere sollen bald eingesetzt werden. Doch das Virus breitet sich weiterhin rasant aus. Bei der Suche nach neuen Therapien und zusätzlichen Behandlungsmöglichkeiten rücken nun auch bestimmte Cannabinoide – also Inhaltsstoffe von Hanfpflanzen – in den Fokus. Die Ergebnisse einer neuen US-Studie machen nun Hoffnung.
Wie ein 33-köpfiges Forschungsteam der University of Chicago und der University of Louisville bei Untersuchungen herausfand, können bestimmte Cannabisverbindung (CBD) Corona-Infektionen potenziell verhindern und bekämpfen. So stellten die Fachleute fest, dass Cannabidiol die Infektion von SARS-CoV-2 in Zellen und Mäusen hemmt. Die Studie erschien am Donnerstag (20.01.2022) in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift Science Advances.
CBD und sein Matabolit 7-OH-CBD, eine Substanz, die nach der Verarbeitung von CBD im Körper hergestellt wird, blockieren wirksam die „SARS-CoV-2-Replikation in Lungenepithelzellen“, heißt es in der Studie. Die Replikation von Genen, die für das Wachstum und die Ausbreitung des Virus im Körper erforderlich sind, werden demzufolge durch CBD gehemmt.
Darüber hinaus heißt es in der Studie, dass sich bei Umfragen mit Gruppen menschlicher Patienten, die regelmäßig bestimmte Dosen CBD einnahmen, ein signifikant negativer Zusammenhang mit positiven Corona-Tests zeigte, sie also viel seltener positive Tests hatten als die Kontrollgruppe.