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Cannabis im Sport: Spielen wie im Rausch
DW
Ein Joint vor dem Spiel oder Wettkampf - und ab geht die Post? Ganz so einfach ist die Sache nicht, wenn es um Cannabis im Leistungssport geht. Die WADA überprüft demnächst ihre Liste der verbotenen Substanzen.
Möglicherweise hätte Sha' Carri Richardson in Tokio gute Chancen gehabt. Die Olympia-Qualifikation über 100 Meter hatte die US-Sprinterin gewonnen, fiel dann aber bei einer Doping-Probe auf: Aufgrund des nachgewiesenen Konsums von Marihuana wurde sie für 30 Tage gesperrt. Die Olympischen Spiele fanden ohne die 21-jährige aus Dallas statt. "Ich weiß, was ich getan habe", sagte sie im US-Fernsehen.
Dass Leistungssportler offen über den Gebrauch von Drogen sprechen, kommt ungefähr so oft vor wie ein gewonnenes Elfmeterschießen der englischen Fußball-Nationalelf. Unter der Hand ist aber zu hören, dass Cannabis oder Hanfprodukte bei vielen Sportlern durchaus üblich sind. Immer wieder zitiert wird in diesem Zusammenhang der langjährige NBA-Profi Matt Barnes. 2018 sagte Barnes der BBC: "Ich habe Cannabis sechs Stunden vor einem Spiel geraucht. Wir haben am Morgen trainiert, ich bin nach Hause gekommen und habe einen Joint geraucht, habe ein Schläfchen gemacht, geduscht und bin zum Spiel gefahren."