Campus-Projekt 2022: Ein Friedensappell
DW
Der Krieg in der Ukraine hat Osteuropa erneut zum Mittelpunkt der Weltpolitik gemacht. Das Campus-Projekt beim Beethovenfest Bonn kreiert eine musikalische Zukunftsvision, indem es junge Menschen zusammenbringt.
Mit "Da pacem Domine" des Leipziger Komponisten Gregor Mayer fing das diesjährige Campus-Konzert beim Beethovenfest am 8. September 2022 an. Mit Johann Sebastian Bachs "Herr gib uns Frieden" und Standing Ovations des Publikums im Plenarsaal des ehemaligen Bundestages ging der Abend zu Ende. Das Konzert mit Werken ukrainischer, belarussischer und deutscher Komponisten war ein wahrer Friedensapell - darin waren sich die Teilnehmenden aus allen drei Ländern einig.
Seit über 20 Jahren schon bildet das Campus-Projekt der DW und des Beethovenfestes Bonn eine Begegnungsplattform für junge Musikerinnen und Musiker aus aller Welt.
In diesem Jahr stand am 8. September eine Begegnung der besonderen Art an: Es kamen geflohene Musikerinnen und Musiker aus Belarus mit Kolleginnen und Kollegen aus der Ukraine und Deutschland zusammen.
"Campus ist eben ein Konzert wie kein anderes", gesteht Thomas Scheider, der das Projekt für das Beethovenfest schon zum achten Mal betreute. "Es ist nicht so wie die üblichen Konzerte, wo die meisten Ensembles schon mit einem festen Programm anreisen und diese in einer sehr guten Qualität abliefern. Beim Campus-Projekt muss alles von Anfang an durchdacht werden: Wen lädt man ein, warum, was passt zusammen - oder was passt eben nicht so gut zusammen, dass es dadurch wieder interessant wird."
Etwas Besonderes war auch der Ort des Konzertes: Campus 2022 ist das erste und einzige Konzert in der Geschichte des Beethovenfestes, das im früheren Plenarsaal des Bundestages, einem Schauplatz der deutschen Nachkriegsdemokratie, stattfand.