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Burkina Faso: Politischer Neuanfang nach dem Putsch
DW
Rund sechs Wochen nach dem Militärputsch in Burkina Faso hat Junta-Chef Damiba eine Übergangsregierung ernannt. Neuer Premierminister ist der Ökonom Albert Ouedraogo, doch es gibt auch bekannte Gesichter.
Mehrere Politiker mit Regierungserfahrung gehören dem 25-köpfigen Kabinett an. So behält unter anderem der bisherige Verteidigungsminister Barthélémy Simporé seinen Posten. Minister für sozialen Zusammenhalt und nationale Aussöhnung wird Yero Boly, der bereits verschiedene Ministerrollen innehatte. Dies geht aus einem Dekret des Junta-Anführers Paul-Henri Sandaogo Damiba hervor.
Damiba war am 24. Januar nach zweitägigen Meutereien in mehreren Kasernen an die Macht gelangt. Er war der Anführer einer Gruppe von Offizieren, die Präsident Roch Marc Christian Kaboré gestürzt hatten. Am Mittwoch wurde er als Übergangspräsident vereidigt.
Der 53-jährige Albert Ouedraogo war bereits am Donnerstag zum Interims-Regierungschef ernannt worden. Seinem neuen Kabinett gehören sechs Frauen an, darunter die neue Außenministerin Olivia Rouamba. Ouedraogos Kabinett soll für eine Übergangszeit von drei Jahren im Amt bleiben.
Die neuen Machthaber in Burkina Faso hatten eine Rückkehr zur Demokratie in Aussicht gestellt. Die EU, die UN, die USA und die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas haben den Umsturz verurteilt.
Die Putschisten hatten Kaboré vorgeworfen, nicht entschlossen genug gegen die dschihadistische Gewalt in dem westafrikanischen Land vorzugehen. Zunehmender islamistischer Terror hat in Burkina Faso zum Tod tausender Menschen geführt und etwa 1,5 Millionen Menschen in die Flucht getrieben.