
Bundeswehrverband will keine Abgabe mehr aus Truppenbeständen an Ukraine
Die Welt
Der Deutsche Bundeswehrverband ist gegen weitere Panzerlieferungen an die Ukraine aus bestehenden Beständen. Befürchtet wird eine „Kannibalisierung unserer Truppe“.
In der Debatte über Panzerlieferungen an die Ukraine warnt der Deutsche Bundeswehrverband vor einer „Kannibalisierung unserer Truppe“. „Wir verstehen den Wunsch der Ukraine nach schweren Waffen nur zu gut. Wir können uns vorstellen, beispielsweise Schützenpanzer aus den Beständen der Industrie abzugeben“, sagte Verbandschef André Wüstner dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Samstag). „Was aus unserer Sicht als Berufsverband allerdings nicht mehr geht, ist die Abgabe von Waffen und Munition der Bundeswehr. Jede einzelne Lieferung führt zu einer Schwächung der Bundeswehr.“
„Viele in der Bundeswehr fürchten, dass diese Politik der weiteren Kannibalisierung unserer Truppe negative Auswirkungen haben wird“, fügte Wüstner hinzu. Er bezog dies auf eine „teils prekäre materielle Einsatzbereitschaft“, die Nato-Verpflichtungen sowie die Ausbildung und Übung „als Voraussetzung für alles“. Wüstner betonte: „Unsere Forderung ist daher: Keine weitere Abgabe aus Bundeswehr-Beständen. Und, genauso wichtig: Umgehende Beschaffung von Ersatz für die bisher abgegebenen Systeme!“