Bundeswehr will 700 Millionen Euro in Sachsen investieren
n-tv
Die Bundeswehr hat in Ostsachsen schon einen großen Truppenübungsplatz. Nun kommt ein Logistik-Bataillon dazu. Es soll die Verteidigungsbereitschaft Deutschlands stärken.
Bernsdorf (dpa/sn) - Die Bundeswehr will in den kommenden zehn Jahren rund 700 Millionen Euro in ihre Infrastruktur in Sachsen investieren. Manches sei bereits in der Planung oder in der Realisierungsphase, sagte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) am Mittwoch beim Besuch des geplanten Standortes für das neue Logistik-Bataillon 471 in Bernsdorf (Landkreis Bautzen). Für die Unteroffiziersschule des Heeres in Delitzsch seien 134 Millionen Euro vorgesehen, für Neubau und Sanierung des Materiallagers in Zeithain 71 Millionen Euro und für Investitionen in die Offiziersschule des Heeres in Dresden 106 Millionen Euro. Der neue Standort in Bernsdorf soll für 800 Dienstposten ausgelegt sein, darunter 700 militärische Dienstposten.
Man wolle das Bataillon in Bernsdorf schnell stationieren, um den Strukturwandel in der Lausitz zu ermöglichen, sagte der Verteidigungsminister. Deshalb müsse es das gemeinsame Ziel mit dem Land Sachsen sein, "wenn nötig auch alternative Realisierungsmöglichkeiten mit externen Partnern zu suchen". Sachsen habe den deutlichen Willen geäußert, das Projekt über die Bauverwaltung des Landes zu realisieren. Man wolle ein Umfeld schaffen, in dem sich die Familien der hier stationierten Soldatinnen und Soldaten wohlfühlten. "Sachsen ist und bleibt für die Bundeswehr von großer Bedeutung. Das Engagement hier für die Truppe ist großartig. Dafür danke ich."
Pistorius verwies darauf, dass Bernsdorf der erste neue Bundeswehrstandort seit vielen Jahren ist. "In den vergangenen 30 Jahren ging es eigentlich nur immer darum, Standorte zu schließen". Mit der Entscheidung für Bernsdorf stärke man die Region Oberlausitz deutlich. Zugleich erhöhe Deutschland seine Verteidigungsfähigkeit. "Genau darum geht es in diesen Zeiten, in denen sich die Bedrohungslage in Europa weiter verschärft. Es geht darum, unsere Bundeswehr in den Stand zu versetzen, so schnell wie es geht abzuschrecken - jeden potenziellen Aggressor ... Wir können und wir werden uns verteidigen. Dabei spielt die Logistik eine zentrale Rolle."