
Bundeswehr verlegt erste Patriots nach Polen
n-tv
Nach dem Raketeneinschlag mit zwei Toten auf polnischem Boden im vergangenen November sagt Deutschland dem Nachbarn Raketenabwehrsysteme zu. Nun löst die Bundeswehr das Versprechen ein. Zwei Patriots sind auf dem Weg nach Zamosc an der ukrainischen Grenze.
Die Bundeswehr hat mit der Verlegung der ersten beiden von insgesamt drei zugesagten Patriot-Flugabwehrraketenstaffeln nach Polen begonnen. Drei Konvois mit 40 Fahrzeugen und 150 Soldaten brachen am Vormittag von Gnoien (Kreis Rostock) aus ins Nachbarland auf. Die Flugabwehrsysteme sollen Einsatzstellungen im Umfeld der Stadt Zamosc im Südosten Polens beziehen, wo die Konvois am Mittwochnachmittag ankommen sollen. Von dort sind es rund 60 Kilometer bis zu ukrainischen Grenze und 110 Kilometer bis zur ukrainischen Stadt Lwiw (Lemberg). In den nächsten Tagen soll die dritte Staffel folgen.
Schon seit 16. Januar sind Bundeswehrsoldaten in Polen vor Ort, um gemeinsam mit polnischen Einheiten die Aufnahme der Komponenten des Waffensystems sicherzustellen. "Patriot ist ein rein defensives System", sagte der deutsche Kontingentführer der Bundeswehrkräfte in Polen, Oberst Jörg Sievers. Ziel sei es, den NATO-Luftraum und damit auch das polnische Staatsgebiet, die Infrastruktur und die Bevölkerung zu schützen. Der Einsatz ist zunächst auf sechs Monate befristet.