Bundeswehr in der Schule – „Selbstverständlichkeit“ oder völlig fehl am Platz?
Die Welt
Im Zuge des Ukraine-Kriegs wünschen sich Bundesbildungsministerin und Lehrerverband den verstärkten Einsatz von Jugendoffizieren – um Schüler über die Arbeit der Bundeswehr zu informieren. Gegner des Vorstoßes fürchten aber indirekte Werbung für den Soldatenberuf.
Als Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sich am Morgen nach dem Einmarsch der russischen Armee in die Ukraine vor zwei Wochen zu Wort meldete, fasste sie die Stimmung mit einem Satz zusammen, der die Gemütslage der meisten Deutschen recht gut getroffen haben dürfte: „Wir sind in einer anderen Welt aufgewacht.“ Der Überfall Russlands hat Gewissheiten ins Wanken gebracht und viele Fragen aufgeworfen. Auch an den Schulen.
„Es gibt ein enormes Informationsbedürfnis über sicherheitspolitische Fragen“, sagt Heinz-Peter Meidinger, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes. Ausdrücklich spricht sich Meidinger deshalb dafür aus, auch Jugendoffiziere der Bundeswehr in den Unterricht einzubinden. „Wir haben eine Parlamentsarmee. Es gehört zum Bildungsauftrag der Schulen dazu, über die Arbeit der Bundeswehr zu informieren – und zwar durch Experten aus erster Hand. Insofern sollte der Einsatz der Jugendoffiziere eine Selbstverständlichkeit sein.“