
Bundeswehr beendet Evakuierungen aus dem Sudan
DW
Am Dienstag um Mitternacht ist im Sudan eine neue Waffenruhe in Kraft getreten. Die Berichte über ihre Einhaltung widersprechen sich. Derweil beendet die Bundeswehr vorerst ihre Evakuierungsmission.
Im Sudan sind schon mehrere Feuerpausen gebrochen worden, seit der Nacht auf Dienstag ist eine weitere in Kraft. Über ihre Einhaltung gibt es derzeit widersprüchliche Berichte. Die Nachrichtenagentur Reuters meldete, die Kämpfe seien weiter abgeflaut. Der britische Sender BBC berichtete dagegen unter Berufung auf Augenzeugen, die vereinbarte 72-stündige Feuerpause werde nicht komplett eingehalten. Auf den Straßen der Hauptstadt Khartum sei es nach wie vor äußerst gefährlich.
Der arabische Sender Al-Dschasira meldete Gefechte mit schwerem Geschütz. In der Stadt Omdurman, die unmittelbar an Khartum angrenzt, soll es Luftangriffe gegeben haben. Eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur berichtete, dass bei den Gefechten unter anderem ein Krankenhaus getroffen wurde. Auch in anderen Landesteilen wurde lokalen Medien zufolge weiter gekämpft.
Der Außenminister der Vereinigten Staaten, Antony Blinken, erklärte zuletzt, die sudanesische Armee und die paramilitärische Gruppe Rapid Support Forces (RSF) hätten sich nach "intensiven Verhandlungen" auf eine dreitägige landesweite Waffenruhe verständigt. Sowohl die Armee als auch die RSF-Miliz bestätigten ihre Zustimmung zu der Vereinbarung. Blinken rief beide Seiten auf, die Feuerpause in diesem Zeitraum "sofort und vollständig" einzuhalten.
Die USA wollten sich zudem für ein "dauerhaftes Ende der Kämpfe" einsetzen, erklärte er. Washington werde sich zu diesem Zweck mit "regionalen und internationalen Partnern" sowie zivilen Vertretern im Sudan abstimmen, um die Gründung eines Komitees für Verhandlungen für ein Ende der Gewalt zu unterstützen. Grundsätzlich sei das Ziel, dass wieder eine zivile Regierung die Macht übernehme, betonte Blinken.
Die Armee erklärte auf Facebook, sie werde sich an den Waffenstillstand halten, sofern die RSF-Miliz dies ebenfalls tue. Die RSF-Miliz erklärte ihrerseits im Kurzbotschaftendienst Twitter, der Waffenstillstand ziele darauf ab, humanitäre Korridore einzurichten - sowohl für den Zugang der Einwohner "zu lebenswichtigen Ressourcen, medizinischer Versorgung und sicheren Zonen" als auch für weitere Evakuierungen der diplomatischen Vertretungen im Land.