Bundeswehr-Übung kollidiert mit Vogelschutz
n-tv
Schwerin/Lübtheen (dpa/mv) - Der Naturschutzverband BUND zeigt sich empört über eine am Dienstag beginnende Bundeswehr-Übung in der Lübtheener Heide (Landkreis Ludwigslust-Parchim). Durch das Manöver mit etwa 200 Soldaten und 20 Schützenpanzern in einem europäischen Vogelschutzgebiet würden während der Brutzeit gesetzliche Vorgaben zum Schutz bedrohter Arten unterlaufen und verletzt. "Während sich die Bundeswehr das Recht herausnimmt, mit ihren Panzern die Nester von gefährdeten und deshalb streng geschützten Bodenbrütern wie den Ziegenmelker plattzufahren, drohen jedem Grundstücksbesitzer, der während der Brutzeit eine Hecke auch nur einkürzt, drastische Strafen", heißt es in einer am Montag in Schwerin verbreiteten Erklärung.
Ein Sprecher des Panzergrenadierbataillons 401 in Hagenow bestätigte die geplante Übung. Den Angaben zufolge soll damit die Entsendung deutscher Verbände in die Baltischen Staaten vorbereitet werden. Laut BUND ist dies aber erst für das kommende Jahr vorgesehen. "Es ist kein sachlicher Grund erkennbar, warum die Bundeswehr ihre Übung nicht erst nach Ablauf der Vogelbrutzeit Ende September hätte ausführen können", meint der BUND-Landesverband. Er beklagt zudem, dass dem Antrag der Bundeswehr durch die zuständige Verwaltungsbehörde in kürzester Zeit und ohne Beteiligung der Naturschutzverbände stattgegeben worden sei. Die Bundeswehr hatte vor Jahren schon die Lütheener Heide als ständigen Übungsplatz aufgegeben.