Bundestagswahl: Wo Rot-Rot-Grün reibungslos funktioniert
Frankfurter Rundschau
Die Hansestadt taugt nicht als Beispiel für die Rote-Socken-Kampagne von Friedrich Merz. Eine Analyse.
Bremen - Die Linkspartei in einer westdeutschen Landesregierung: Das war eine Premiere, als Mitte August 2019 in Bremen der neue rot-grün-rote Senat sein Amt antrat. Nach gut zwei Jahren lässt sich feststellen: An der Weser ist noch immer nicht der Sozialismus ausgebrochen. Keine Wohnung wurde enteignet, kein Konzern verstaatlicht und in den Supermärkten gibt es weiterhin genug Bananen. Das kleinste Bundesland ist nicht zur „Sozialistischen Besatzungszone“ (SBZ) mutiert, wie die AfD bei der Senatswahl prophezeit hatte. Der tiefschwarze Christdemokrat Friedrich Merz trifft also nicht ins Schwarze, wenn er Rot-Grün-Rot in einem Welt-Interview als Schreckgespenst für den Bund an die Wand malt und dabei nicht nur die Koalition im Land Berlin erwähnt, sondern auch die in Bremen: Berlin sei „mittlerweile eine dysfunktionale Stadt, weil hier SPD, Grüne und Linkspartei in einer Koalition sind. Bremen ist das Gleiche“. Zumindest das Bremer Bündnis eignet sich nicht als abschreckendes Beispiel: Es arbeitet überwiegend reibungslos, ohne Bremen und Bremerhaven ins Chaos zu stürzen.More Related News