Bundestagswahl 2021: Jan Böhmermann untersucht Abgeordnetenseiten bei Wikipedia
Frankfurter Rundschau
Gemeinsam mit einem Rechercheteam von Netzpolitik.org beweist Jan Böhmermanns ZDF-Magazin wie einfach es ist, in der Online-Enzyklopädie Fakten zu manipulieren.
Berlin - Wenige Wochen vor der Bundestagswahl 2021 informieren sich viele Deutsche bei Wikipedia über die Wahlprogramme von Parteien und Schwerpunkte ihrer Wahlkreis-Abgeordneten. Nach Informationen des Analysetools Semrush.com war die Online-Enzyklopädie im Juli 2021 mit mehr als 833 Millionen Klicks die am zweithäufigsten aufgerufene Internetseite in Deutschland, nur die Seiten von Google riefen mit rund 2,2 Milliarden Klicks mehr Internet-Nutzer auf. Aufgrund dieses Einflusses auf die Internetlandschaft in Deutschland hat das ZDF Magazin Royale von Satiriker und Moderator Jan Böhmermann gemeinsam mit einem Rechercheteam der spendenfinanzierten Digitalexperten von Netzpolitik.org kurz vor der Bundestagswahl die Wikipedia-Seiten von allen 709 aktuellen Bundestagsabgeordneten sowie deren Bearbeitungshistorie überprüft. Das Ergebnis der Recherche wurde in der Folge, die am Freitag (03.09.2021) im ZDF ausgestrahlt wurde, veröffentlicht. Der Beitrag zu Wikipedia lief in Böhmermanns erster Folge nach der Sommerpause, in der er unter anderem in der Kochshow „Böhmi brutzelt“ zu sehen gewesen war. Darin beschäftigten sich Böhmermann und sein Team mit den Auffälligkeiten im Änderungsverlauf von Artikeln, die auf der Plattform frei von jedem Nutzer geändert und von einem Administrationsteam freigegeben werden. Dass hier die Bundestagswahl einiges in Bewegung bringt, zeige etwa der Wikipedia-Eintrag von Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock, der in den vergangenen Jahren kaum 50 Mal jährlich bearbeitet worden sei. 2021 habe es an dem Text bereits über 920 Änderungen gegeben.More Related News