
Bundesregierung gibt Teil der nationalen Ölreserve frei
RTL
Öl- und Gaspreise auf Rekordniveau! Eine Entwicklung, die die Inflationssorgen weiter anheizt. Die Bundesregierung trifft Vorsorgemaßnahmen.
Öl- und Gaspreise auf Rekordniveau! Eine Entwicklung, die die Inflationssorgen weiter anheizt. Um den Preisanstieg abzufedern, gibt die Bundesregierung einen Teil ihrer nationalen Ölreserve frei. Das hat das Bundeswirtschaftsministerium am Mittwoch mitgeteilt.
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Die Bundesregierung wirft einen Teil ihrer nationalen Ölreserve auf den Markt. "Wir leisten damit einen Beitrag im internationalen Konzert. In Zeiten wie diesen ist es wichtig, geschlossen zu handeln", so Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne).
Die Internationale Energieagentur (IEA) hatte jüngst in Paris mitgeteilt, insgesamt würden die 31 Mitgliedsländer der Agentur 60 Millionen Barrel Rohöl freigeben. Dadurch sollten Angebotsengpässe abgemildert werden.
Deutschland ist Mitglied der Internationalen Energieagentur und leistet einen Beitrag von 434.000 Tonnen Öl. Laut Wirtschaftsministerium entspricht das rund drei Prozent der deutschen Erdölreserve. Die verbleibenden Vorräte sollen aber weiter für die gesetzlich vorgeschriebenen 90 Tage reichen.
In Deutschland wurden bislang drei Mal strategische Ölreserven freigegeben. Die Anlässe waren der Golfkrieg 1990/91, die Schäden durch die US-Hurrikans "Katrina" und "Rita" im Jahr 2005 sowie der Ausfall libyscher Ölexporte 2011.
Nicht nur beim Öl trifft Deutschland Vorsorge sondern auch beim Gas. Sollte es zu einem kompletten Lieferstopp kommen, zieht die Regierung einen langsameren Ausstieg aus der Kohle-Verstromung in Erwägung. "Kurzfristig kann es sein, dass wir vorsichtshalber Kohlekraftwerke in der Reserve halten müssen, vielleicht sogar laufen lassen", so Wirtschaftsminister Robert Habeck im Deutschlandfunk. Da müsse der Pragmatismus jede politische Festlegung schlagen. Die Ampel-Koalition strebt laut Koalitionsvertrag einen völligen Verzicht auf Kohle-Strom bis 2030 an. (dpa, mmü)
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