Bundespolizei stellt Waffen bei Kontrollen in Hamburg sicher
n-tv
Die Zahl der Gewaltdelikte und Angriffe auf Beamte am Hamburger Hauptbahnhof steigt. Um dem etwas entgegenzusetzen, gab es am Wochenende ein temporäres Waffenverbot.
Hamburg (dpa/lno) - Bei Kontrollen am Hamburger Hauptbahnhof haben Beamte der Bundespolizei am Wochenende zahlreiche Waffen sichergestellt. Insgesamt kontrollierten die Beamten 960 Menschen und stellten 35 Verstöße fest. So wurden 15 Messer, eine Softair-Waffe sowie andere Gegenstände wie Pfeffersprays, Teleskopschlagstöcke, ein Brecheisen und Nagelscheren sichergestellt, teilte die Bundespolizei am Sonntag mit. Sie hatte für das Wochenende in einer Allgemeinverfügung ein temporäres Waffenverbot angeordnet.
"Wir haben in den letzten Wochen und Monaten leider einen Anstieg der Gewalttaten an den norddeutschen Bahnhöfen festgestellt", sagte der Präsident der Bundespolizeidirektion Hannover, Michael Schuol. So seien die Gewaltdelikte im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 22,6 Prozent gestiegen. Im Bereich der gefährlichen Körperverletzung habe es sogar eine Steigerung von 58,5 Prozent gegeben.
Für das Jahr 2023 seien die bisher festgestellten Gewaltdelikte in diesem Bereich auf einem weiterhin hohen Niveau. "Fast täglich verzeichnet die Bundespolizei Körperverletzungsdelikte mittels Waffen und anderer gefährlicher Werkzeuge, insbesondere Messer", sagte Schuol. Meist traten derartige Gewaltdelikte an den Wochenenden in den Abend- und Nachtstunden auf, oft spielten Alkohol und Drogen eine Rolle. So musste Anfang Februar ein Polizeibeamter die Schusswaffe androhen, weil ein Täter unvermittelt ein Dolchmesser zog.