
Bundesnetzagentur warnt vor akutem Gasmangel
n-tv
Die Gasversorgung in Deutschland soll sicher sein, doch einige Speicher der Gazprom-Tochter weisen bedrohlich niedrige Füllstände auf. Eine Gasmangellage in Deutschland soll unbedingt verhindert werden. Den Extremfall ausschließen kann die Bundesnetzagentur allerdings nicht.
Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, warnt vor schmerzhaften Folgen eines akuten Gasmangels. "Es ist leider nicht völlig auszuschließen, dass wir Entscheidungen treffen müssen, die furchtbare Konsequenzen für Unternehmen, für Arbeitsplätze, für Wertschöpfungsketten, für Lieferketten, für ganze Regionen haben", sagte Müller dem "Handelsblatt".
Die Bundesregierung hatte am Montag per Anordnung die Bundesnetzagentur vorübergehend als Treuhänderin für Gazprom Germania eingesetzt. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck begründete dies mit unklaren Rechtsverhältnissen und einem Verstoß gegen Meldevorschriften. Gazprom ist nach wie vor der größte Gaslieferant Deutschlands. Laut Müller werde der Schritt dem Markt Stabilität bringen.
Besorgt zeigte er sich jedoch angesichts der Füllstände der von Gazprom Germania betriebenen Erdgasspeicher. "Wir sehen, dass der Speicher in Rehden zu weniger als einem Prozent befüllt ist. Das ist sehr nahe an der technischen Untergrenze. Bildlich gesprochen ist es also kurz vor zwölf", sagte Müller. Laut aktuellem Lagebericht der Bundesnetzagentur ist die Gasversorgung in Deutschland aber stabil, die Speicher sind zu 26,45 Prozent gefüllt (Stand 3. April 2022).
