Bundesministerien wollen Solar-Offensive auf dem Acker
ProSieben
Es soll ein Baustein des "Osterpakets" sein, das der Klimaschutzminister plant: deutlich mehr Solaranlagen auf landwirtschaftlichen Flächen. Die Energiebranche sieht große Chancen. Die Vorschläge stoßen aber nicht nur auf Zustimmung.
Solar-Offensive auf dem Acker: Die Bundesregierung will mit deutlich mehr Photovoltaik-Anlagen auf landwirtschaftlichen Flächen den Ausbau der erneuerbaren Energien vorantreiben. Zugleich sollen Belange des Naturschutzes sichergestellt werden. Die von Grünen-Politikern geführten Ministerien für Wirtschaft und Klimaschutz, Umwelt und Agrar einigten sich auf ein gemeinsames Eckpunktepapier. Kritik kam vom Deutschen Bauernverband.
Die Vorschläge der Ministerien sollen einfließen in das vom Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck geplante "Osterpaket": Bis Ostern soll das Kabinett umfassende Maßnahmen beschließen, um das Tempo beim Ausbau des Ökostroms aus Wind und Sonne zu erhöhen. Bis 2030 soll der Anteil des Stromverbrauchs aus erneuerbaren Energien von derzeit gut 40 Prozent auf 80 Prozent erhöht werden. Eine Schlüsselrolle spielt dabei neben der Wind- auch die Solarenergie. Bei geeigneten Dachflächen auf gewerblichen Neubauten sollen laut Koalitionsvertrag Solaranlagen verpflichtend werden, im privaten Neubau zur Regel.
Außerdem sei ein "deutlicher, naturverträglicher Ausbau" der Photovoltaik (PV) auf Freiflächen erforderlich, wie es in dem Eckpunktepapier heißt. Wie bislang sollen vorrangig "versiegelte oder vorbelastete Flächen" genutzt werden wie industrielle und militärische Konversionsflächen sowie Seitenrandstreifen an Autobahnen und Schienenwegen.
Verstärkt genutzt werden sollen landwirtschaftliche Flächen sowie landwirtschaftlich genutzte Moorböden. So sollen sogenannte Agri-PV-Anlagen auf allen Ackerflächen grundsätzlich zulässig sein und über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gefördert werden.