
Bundesliga zerstört aus lauter Gier die Spannung
n-tv
Zum 33. Spieltag bricht die Bundesliga mit einer langen Tradition. Die neun Partien finden nicht mehr parallel, sondern zersplittert über drei Tage statt. Das ist schade für die Spannung und Dramatik der Liga – und wirft Fragen rund um eine mögliche Wettbewerbsverzerrung auf.
Groteske Szenen gestern in Bochum. Ein Schalker und ein paar Bochumer sitzen zusammen und schauen RB Leipzig gegen den SV Werder Bremen. Einziges Thema: Welches Ergebnis ist für den eigenen Klub aller Voraussicht nach im Abstiegskampf ein Vorteil! Und plötzlich wird aus einem für die Allgemeinheit eher latent uninteressanten Spiel eine Begegnung von hoher Brisanz und Dramatik. So eine Geschichte kann man sich nicht ausdenken - sie schreibt allein der Fußball. Und in diesem Fall endlich wieder einmal die deutsche Bundesliga.
Denn zwei Spieltage vor Schluss der Saison ist für fast alle Klubs der Drops noch nicht gelutscht. Ein erbitterter Titelkampf, das intensive Ringen um die Plätze in Europa und ein emotionaler Fight gegen den Abstieg aus der Liga halten die Spannung hoch. Und ausgerechnet jetzt ändert die Bundesliga zum brisanten Finale eine altbewährte Tradition. Statt wie lange Jahre erfolgreich durchgeführt, wird nur noch der 34. Spieltag parallel ausgespielt.
Der 33. Spieltag findet hingegen - wie die anderen 32 zuvor - zersplittert über drei Tage statt. Das zerstört einerseits die Spannung auf fatale Art und sorgt zudem auf gewisse Weise für eine Wettbewerbsverzerrung, wie es Dortmunds Sportdirektor Sebastian Kehl vor einigen Tagen zurecht sagte: "Wir können es nicht verändern, uns hat keiner gefragt. Wenn Sie mich ehrlich fragen, empfinde ich das als einen gewissen Nachteil, wenn man dreimal nachzieht in den nächsten drei Wochen."

Sechs Goldmedaillen holt Markus Eisenbichler bei Weltmeisterschaften, den Sieg bei der Vierschanzentournee verpasst er nur knapp. Doch die vergangenen Jahre laufen für den einstigen deutschen Vorzeige-Skispringer bitter. Nun beendet der Bayer seine Karriere - und kehrt noch einmal auf die große Bühne zurück.