
Bundesanwaltschaft erhebt Anklage gegen ICE-Messerangreifer
n-tv
Aus islamistischen Gründen soll ein Fahrgast im ICE zwischen Regensburg und Nürnberg versucht haben, mehrere "Ungläubige" zu töten. Die Opfer wurden teils schwer verletzt. Nun ist der Mann angeklagt worden.
Karlsruhe/München (dpa/lby) - Mehr als acht Monate nach den Messerattacken eines mutmaßlichen Islamisten auf Reisende in einem ICE in der Oberpfalz hat die Bundesanwaltschaft Anklage gegen den Mann erhoben. Ihm werden unter anderem versuchter Mord und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen, wie die Karlsruher Ermittler am Montag mitteilten. Der Prozess soll am Oberlandesgericht München stattfinden, ein Verhandlungstermin ist noch nicht bekannt.
Am 6. November 2021 hatte der damals 27-Jährige in dem Fernzug Passau-Hamburg zwischen Regensburg und Nürnberg plötzlich vier Männer angegriffen und zum Teil schwer verletzt. Einem sitzenden Fahrgast hatte er sich etwa von hinten genähert und ihm das Messer achtmal in den Kopf-, Hals- und Brustbereich gestoßen. Nach der Tat hatte der ICE einen außerplanmäßigen Zwischenstopp in Seubersdorf (Landkreis Neumarkt) gemacht. Polizisten durchsuchten dort den Zug und nahmen den mutmaßlichen Täter fest.
Unmittelbar danach hatte er sich laut Bundesanwaltschaft als psychisch krank bezeichnet. Er war deshalb zunächst ins Bezirksklinikum in Regensburg eingewiesen worden. Dort soll der Angeklagte Ende Dezember "aus radikal-islamischen Motiven" auch einen Pfleger geschlagen haben.
