
Bundesamt lehnt längere AKW-Laufzeiten ab
n-tv
Soll Deutschland Atomkraftwerke länger am Netz lassen? Der Chef des Bundesamts für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung ist skeptisch - ebenso wie Grünen-Urgestein Trittin. Dieser will notfalls einen Parteitag über längere Laufzeiten entscheiden lassen und sieht "kuriose Blüten" im Sommerloch.
Der Präsident des Bundesamtes für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung, Wolfram König, spricht sich gegen verlängerte Laufzeiten von Atomkraftwerken in Deutschland aus. "Eine solche Abschätzung müsste nicht nur die Sicherheit der Atomkraftwerke berücksichtigen, sondern auch die Entsorgung der radioaktiven Abfälle", schreibt König in einem Beitrag für die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung". "In beiden Fällen wären die gesamtgesellschaftlichen Kosten für einen Weiterbetrieb der Anlagen erheblich", gab König zu bedenken. "Der mühsam errungene gesellschaftliche Konsens würde auch grundsätzlich infrage gestellt werden."
König hat zudem erhebliche Zweifel am Zeitplan für die Suche nach einem Standort für ein Atommüllendlager in Deutschland. Bis zum Jahr 2031 soll laut Gesetz die Entscheidung für einen Endlager-Standort gefallen sein, damit ab 2050 die Lagerung beginnen kann. "Mein Bundesamt hat gegenüber dem mit der Standortsuche beauftragten Unternehmen immer wieder den Fortschritt im Verfahren angemahnt, damit der gesetzlich festgelegte Zeitplan eingehalten wird. Bis das Endlager betriebsbereit ist, sind weitere 20 Jahre anzusetzen", schreibt König. "Heute muss ich konstatieren, dass ich das Ziel 2031 für nicht mehr realistisch halte."

Sie hatten sich doch längst verabschiedet, nun sind sie wieder da: Der ganze alte Bundestag kommt in Berlin zusammen, um über die Schuldenpläne von Union und SPD zu diskutieren. Im Zentrum des Geschehens: die Grünen. Um deren Zustimmung werben die kommenden Regierungsparteien. Doch die zieren sich genüsslich.