
Bundesamt für Naturschutz befürchtet Plage: Fleischfressender Wurm breitet sich in Deutschland aus
Frankfurter Rundschau
Der Plattwurm Obama Nungara könnte zur Gefahr in heimischen Gärten werden. Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) warnt vor der „potenziell invasiven Art“.
München – Schädlinge sind im Garten nie gern gesehen. Durch eingeschleppte Schädlingsarten besteht sogar die Gefahr, dass das gesamte Ökosystem aus dem Gleichgewicht gerät. Derzeit breitet sich in unseren Gärten die Plattwurm-Art Obama nungara aus. Der Schädling gilt als gefährlich, denn er hat Fachleuten zufolge keine natürlichen Fressfeinde und ein hohes Ausbreitungspotenzial.
Laut dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) ist die Spezies hierzulande erstmals 2020 nachgewiesen worden. Die invasive Art stammt ursprünglich aus Südamerika und ist Fachleuten zufolge höchstwahrscheinlich durch den Pflanzenhandel nach Europa eingeschleppt worden. Der Plattwurm gilt in Deutschland als Bedrohung und wurde daher vom BfN als „potenziell invasive Art“ auf die Beobachtungsliste gesetzt.
Laut einer Statistik des Portals iNaturalist, mithilfe dessen die die weltweite Artenvielfalt dokumentiert werden soll, gab es in Deutschland bislang bestätigte Sichtungen unter anderem in Baden-Württemberg und an der deutsch-niederländischen Grenze in Niedersachsen sowie in Nordrhein-Westfalen. Aber auch in Bayern werden vermehrt Exemplare gesichtet, wie das Bundesamt für Naturschutz (BFN) mitteilt.
Doch nicht nur in Deutschland, auch in anderen Teilen Europas wurde Obama nungara bereits nachgewiesen. Besonders in Frankreich droht der Plattwurm Fachleuten zufolge zu einer echten Plage zu werden. Wie ein Forscherteam um den Pariser Parasitologen Jean-Lou Justine im Fachblatt PeerJ berichtete, seien bereits weite Teile des Landes befallen.
Da der Plattwurm Obama nungara vorrangig Kleintiere wie Schnecken, Würmer und verschiedene Insekten zu sich nimmt, gilt er als eine potenzielle Bedrohung für die Ökosysteme. Zudem hat die Spezies in Europa keine natürlichen Fressfeinde, denn einheimischen Vögeln, Igeln oder anderen Tieren schmeckt der Wurm zu bitter.