Bund tüftelt an Staatsfonds zur Rohstoffsicherung
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Deutschland ist bei wichtigen Rohstoffen zu 90 Prozent auf Einfuhren angewiesen. Große Player auf dem Markt sind Länder wie Russland oder China. Berlin plant laut Insidern Milliarden in mehr Unabhängigkeit zu investieren.
Der Bund schafft bei seinen Plänen, unabhängiger von Importen aus Ländern wie China oder Russland zu werden, neue Fakten, wenn es die Ampelkoalition zulässt: Wie die US-Finanzagentur Bloomberg unter Berufung auf Insider berichtet, erwägt die Regierung einen Fonds aufzulegen, der den Abbau von Rohstoffen finanzieren soll. Ausgestattet werden soll er mit ein bis zwei Milliarden Euro.
Ziel dieses Rohstofffonds wäre es, zum einen den Zugang zu Rohstoffen zu schaffen, unabhängig von Ländern wie China. Zum anderen soll er die ökologische Transformation in Deutschland voranbringen. Laut den Insidern könnte das neue Finanzinstrument bereits im kommenden Jahr zum Einsatz kommen. Das Wirtschaftsministerium habe bestätigt, dass es an einem "Rohstofffonds, um Rohstoffprojekte im In- und Ausland zu unterstützen" arbeitet, schreibt Bloomberg. Das Finanzministerium - unter Führung von FDP-Politiker Christian Linder - habe dagegen erklärt, nichts von den Plänen zu wissen.
Rohstoffe wie Kobalt, Kupfer, Lithium, Silizium und Seltene Erden spielen eine wichtige Rolle für das Ziel, Klimaneutralität zu erreichen - beispielsweise durch den Bau von Windkraftanlagen oder Batterien für den Elektroantrieb bei Autos. Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) werden in Deutschland über 90 Prozent der wichtigsten Rohstoffe importiert.
In den europäischen Chefetagen trübt sich der Blick auf die Lage ein. In der Industrie weitet sich die Krise aus - und nun schwächeln auch noch die Dienstleister. Vor Experten rückt eine Erholung der Konjunktur damit in einige Ferne. Einer der Gründe für den Pessimismus ist auch die politische Schwäche Deutschlands und Frankreichs.