Bund Naturschutz wirft Söder falsche Schwerpunkte vor
n-tv
München (dpa/lby) - Der Bund Naturschutz sieht Bayern vor gravierenden Herausforderungen im Natur-, Umwelt- und Klimaschutz - und fordert die Staatsregierung dringend zum Gegensteuern auf. "Ich appelliere an Ministerpräsident Markus Söder und die neue Regierung, sich darauf zu besinnen, dass der Schutz unserer Lebensgrundlagen - gerade auch hier in Bayern - oberste Priorität haben sollte", sagte der Landesvorsitzende Richard Mergner am Donnerstag in München. Als drängende Beispiele nannte er den flächendeckenden Ausbau der erneuerbaren Energien und die Eindämmung des hohen Flächenverbrauchs.
Mergner warf der Staatsregierung falsche Schwerpunktsetzungen vor. Das Regierungsprogramm von CSU und Freien Wählern sei unambitioniert und in vielen Bereichen sogar rückschrittlich, kritisierte er. Die Staatsregierung halte weiterhin an der 10H-Abstandsregel für Windräder fest. "Die umweltschädliche und wenig effiziente Wasserkraft soll hingegen wie an der Salzach massiv ausgebaut werden." Das Flächensparziel von fünf Hektar am Tag sei weiter aufgeweicht worden, einen dritten Nationalpark solle es nicht geben.
Stattdessen baue Söder "Luftschlösser", kritisierte Mergner mit Blick etwa auf dessen Pläne für eine Magnetschwebebahn in Nürnberg. Und Söder rede weiter die Atomkraft schön. Der Bund Naturschutz sei allerdings zuversichtlich, dass es hier bei "Sprachblasen" bleibe.
Falsche Schwerpunktsetzungen warf Mergner der Staatsregierung auch beim Thema Wasser vor. Wasserleitungen vom Süden in den Norden, etwa vom Bodensee, seien nicht der richtige Weg - sondern unter anderem Wassersparen und Wasserrückhalt. Denn auch im Bodensee gebe es immer weniger Wasser. Insgesamt seien die Wasser-Pläne der Staatsregierung aber auch noch zu unklar, um sie abschließend beurteilen zu können.