
BUND: "Atomkraft ist unsicher, unrentabel und unnötig"
n-tv
Deutschland bangt um seine Energiesicherheit. Bald schon könnte nicht mehr genug Gas aus Russland ankommen. Für einige Politiker lautet die Lösung: Atomkraftwerke länger am Netz lassen. Eine neue Studie untersucht die Vorteile und Risiken - und kommt zu einem eindeutigen Ergebnis.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) hält einen Weiterbetrieb der Atomkraftwerke für nicht genehmigungsfähig - und warnt die Grünen davor, von ihrem Nein dazu abzurücken. "Die Forderungen nach einem Weiterbetrieb der deutschen Atomkraftwerke sind populistisch", sagte BUND-Chef Olaf Bandt in Berlin. Er sei "erschüttert", dass auch bei den Grünen ein Weiterbetrieb erwogen werde. Deren Vorsitzende Ricarda Lang lehnte einen Weiterbetrieb unterdessen klar ab.
Eine vom BUND in Auftrag gegebene Sicherheitsstudie zeigt nach Angaben des Verbandes, dass ein Weiterbetrieb aufgrund ungeklärter Sicherheitsfragen nicht genehmigungsfähig ist. "Energie aus Atomkraft ist unsicher, unrentabel und unnötig", sagte Bandt. "Wer angesichts der drohenden Gasengpässe behauptet, nur mit Atomkraft einen warmen Winter ermöglichen zu können, führt eine Scheindebatte und rechnet die Leistungsfähigkeit der AKW schön."
Sowohl die Opposition als auch die Regierungsparteien stellten leichtfertig den vor elf Jahren von einem breiten Konsens getragenen gesamtgesellschaftlichen Vertrag zum Atomausstieg zur Disposition, kritisierte Bandt. "Für mich stellen Teile der Grünen mit der Debatte über mögliche verlängerte Laufzeiten den Grundkonsens bei der Parteigründung infrage."
