Buchparty in Leipzig nach der Absage der Messe
Frankfurter Rundschau
Die Leipziger Buchmesse ist zum dritten Mal abgesagt worden, aber diesmal soll es trotzdem eine Buchparty geben. Verschiedene Initiativen wollen auf eigene Faust zeigen, dass Leipzig und Literatur zusammengehören.
Leipzig - Zwei Hashtags bringen die Stimmung in der Kulturszene von Leipzig in dieser Woche auf den Punkt: #leipzigliesttrotzdem und #leipzigliestweiter.
Unter diesen Schlagworten wird im Internet für Lesungen und Diskussionsrunden getrommelt. Auf eigene Faust haben Verlage und Kulturschaffende Lesefestivals als Alternative zur erneut abgesagten Leipziger Buchmesse aus dem Boden gestampft.
Die Botschaft ist eindeutig: Die große Messe ist - zum dritten Mal nacheinander und hauptsächlich wegen des Rückzugs großer Verlage - abgesagt, aber die Buchbranche will auf ihr Frühlingstreffen nicht verzichten.
„Buchmesse Pop Up“ und „weiter:lesen22“ heißen zwei Festivals, die an den Tagen der abgesagten Messe Autoren und Publikum zusammenbringen wollen. Dazu kommen Lesungen an weiteren Orten. „Für uns war nach der Absage der Buchmesse irgendwie klar, dass Leipzig und Literatur zusammengehören“, sagt Susanne Tenzler-Heusler, Sprecherin des „weiter:lesen“-Festivals. „Es gibt einfach einen großen Bedarf. Die Frühjahrsbücher sind fertig und suchen ihr Publikum.“
Rund 60 Autorinnen und Autoren aus sieben Ländern sollen bei dem zweitägigen Lesefest mitmachen. Finanziert wird das Ganze über Eintrittsgelder, Sponsoren und Spenden. Bei „Buchmesse Pop Up“ machen mehr als 60 Verlage mit. Im Literaturhaus Leipzig werden rund 50 Autorinnen und Autoren zu Gast sein. Dort präsentiert sich auch Portugal, das Gastland, das am Ende ohne Buchmesse bleiben wird.