Bruder warnte Waffenclub vor Amok-Schützen
n-tv
Am 9. März erschießt Philipp F. bei einer Gemeindeversammlung der Zeugen Jehovas sieben Menschen - darunter ein ungeborenes Baby. Vor der Tat wurden die Behörden auf Wesensveränderungen des 35-Jährigen hingewiesen - nicht nur vom Vater, sondern auch von seinem Bruder.
Nicht nur der Vater, auch der Bruder von Philipp F. hat anscheinend schon Wochen vor der Tat vor dem späteren Amok-Schützen gewarnt. Wie t-online berichtet, wies der Bruder den Schützenclub auf eine "Veränderung" von F. hin. Der Sportschießverein will einen Beamten der Hamburger Waffenbehörde sofort nach diesem Gespräch telefonisch von der Warnung in Kenntnis gesetzt haben - auch darüber, dass der Bruder der Hinweisgeber war, wie es in dem Bericht heißt. Warum die Behörde den Bruder nicht angehört habe, sei noch unklar.
Am Donnerstag war bekannt geworden, dass sich der Vater von F. bereits 2021 an die Behörden gewandt hatte, nachdem bei seinem Sohn psychische Probleme zum Vorschein gekommen waren. Der Vater habe den Sozialpsychiatrischen Dienst angerufen und gesagt, sein Sohn höre Stimmen und wolle sich umbringen, erklärte der Leiter des Hamburger Landeskriminalamts (LKA), Jan Hieber, vor dem Innenausschuss der Hamburger Bürgerschaft. Nach einem Gespräch mit dem Sohn seien jedoch keine weiteren Maßnahmen für nötig befunden worden.
Der 35-Jährige hatte am 9. März bei einer Gemeindeversammlung der Zeugen Jehovas in Alsterdorf sieben Menschen - darunter ein ungeborenes Baby - und schließlich sich selbst getötet. Neun weitere Menschen wurden verletzt. Er nutzte dazu eine halbautomatische Pistole, für die er einen Waffenschein hatte.