Bronzebüste von Helmut Kohl enthüllt
n-tv
Vor fünf Jahren wird Helmut Kohl in der Stadt Speyer beigesetzt. Nun wird in der pfälzischen Stadt auch noch eine Bronzebüste des Langzeitkanzlers enthüllt. In den vergangenen Tagen sorgt eine Meinungsverschiedenheiten über das Grab von Kohl für Aufregung.
Eine Bronzebüste auf einem Sockel aus rotem Sandstein erinnert in der pfälzischen Stadt Speyer an den früheren Bundeskanzler Helmut Kohl (1930-2017). Das Denkmal wurde in unmittelbarer Nähe des Unesco-geschützten Doms enthüllt. Es trägt unter anderem die aus Bronze gegossenen Schriftbänder "Kanzler der Einheit" und "Ehrenbürger Europas". Mit der Büste des Bildhauers Wolf Spitzer würdige die Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer den Gründungsvorsitzenden ihres Kuratoriums, hieß es. Das Denkmal ist 1,75 Meter hoch, die Büste misst 45 Zentimeter.
Kohl wäre an diesem Sonntag 92 Jahre alt geworden. Er liegt in Speyer begraben. "Es ist doch schön, wenn die Speyerer Kaiserdom-Stiftung die Lebensleistung meines Mannes und hier zugleich seine Verbundenheit zum Kaiserdom auf ihre Art würdigt", teilte Maike Kohl-Richter mit. Die Witwe des ehemaligen Bundeskanzlers und die Stadt Speyer waren in den vergangenen Tagen aneinandergeeckt. Knapp fünf Jahre nach dem Tod von Kohl wollte die Kommune mit Kohl-Richter über die Gestaltung des Grabs sprechen. Die Stadt will erreichen, dass Kamera und Zaun entfernt werden. Die Witwe war erstaunt über den Vorstoß.
Wie eine Sprecherin der Kommune mitteilte, seien unmittelbar nach der Beisetzung von Kohl 2017 die Wünsche der Witwe nach einer Videoüberwachung und Umzäunung zur Verhinderung von Vandalismus "nachvollziehbar gewesen". Aus Sicht der Stadt ist es nun aber Zeit, die Provisorien zurückzubauen. Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler habe sich bereits schriftlich an Kohl-Richter gewandt und um eine baldige Herstellung eines "finalen Grabzustandes" gebeten. Als nächstes werde sie das persönliche Gespräch mit der Witwe suchen und versuchen, eine einvernehmliche Lösung zu finden.