Britische Wirtschaft tritt auf der Stelle
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Für die regierende Labour sind die neuen Konjunkturdaten Beleg für das Scheitern der Konservativen. Die Wirtschaft wächst nicht und frühere Daten haben die Statistiker nach unten korrigiert. Und weil die Notenbank eine hartnäckige Inflation erwartet, hält sie die Zinsen hoch.
Für die britische Wirtschaft läuft es schlechter als bislang angenommen. Das Bruttoinlandsprodukt stagnierte im Sommer, wie das Statistikamt am Montag in London mitteilte. Es korrigierte damit frühere Angaben, die noch ein Mini-Wachstum von 0,1 Prozent im dritten Quartal im Vergleich zu den vorangegangenen drei Monaten ergeben hatten. Zudem wurde der Anstieg im Frühling von 0,5 auf 0,4 Prozent nach unten revidiert.
Das sind schlechte Nachrichten für Premierminister Keir Starmer von der Labour-Partei, der sein Amt im Juli angetreten hat. Seine Finanzministerin Rachel Reeves macht die konservativen Vorgängerregierungen für die Flaute verantwortlich. Demnach belegten die Daten, wie groß die Herausforderungen "nach 15 Jahren Vernachlässigung" seien. Reeves betonte zugleich, ihr Haushalt werde nachhaltiges langfristiges Wachstum schaffen.
Im dritten Quartal per Ende September kamen keine Impulse von den Dienstleistern, die lediglich stagnierten. Besonders Bars und Restaurants sowie Anwaltskanzleien und Werber gehörten zu den schwächelnden Branchen. Das Baugewerbe wuchs zwar um 0,7 Prozent. Dafür nahm jedoch die Industrieproduktion um 0,4 Prozent ab. Die Bank of England prognostiziert auch für das zu Ende gehende vierte Quartal lediglich eine Stagnation.
Der Markt mit Abnehmmitteln ist milliardenschwer. Novo Nordisk hat mit seinen Mitteln die Nase vorn. Doch die Konkurrenz holt auf. Eine neue Wirkstoff-Kombination soll die Wirksamkeit der Abnehmspritze nochmals erhöhen. Doch in einer Studie wird das gesteckte Ziel verfehlt. Anleger reagieren gnadenlos.
Erneut bricht vergangene Woche in Deutschland Strom aus Wind und Sonne weg, an der Strombörse explodieren die Preise. Für Thomas Kusterer sind die Gründe schnell ausgemacht: Die Ziele der Energiewende sind richtig, sagt der Finanzvorstand des Energieversorgers EnBW im "Klima-Labor" von ntv. Aber Deutschland habe die Versorgungssicherheit und die Bezahlbarkeit aus den Augen verloren. "Es ist jetzt wirklich Zeit, wasserstofffähige Gaskraftwerke zu bauen, statt den maximalen Ausbau der erneuerbaren Energien zu forcieren." Fossile Kraftwerke sind das Sicherheitsnetz für Dunkelflauten. Doch der Bestand wird Kusterer zufolge älter, ineffizienter, teurer und auch unzuverlässiger. In der Bevölkerung sinke die Akzeptanz für die Energiewende, konstatiert der EnBW-Manager. "Aber ohne grundsätzliche gesellschaftliche Akzeptanz werden wir nicht erfolgreich sein."