Britische Regierung senkt Spitzensteuersatz doch nicht
n-tv
Der britische Finanzminister Kwarteng nimmt die angekündigte Steuerreform in Teilen zurück und erklärt, dass der Spitzensteuersatz bei 45 Prozent bleibe. Die Reform hätte vor allem Gutverdiener entlastet. Das brachte ihm und Premierministerin Truss massive Kritik ein, das britisch Pfund stürzte ab.
Nach heftiger Kritik an ihren Wirtschaftsplänen hat die britische Regierung eine massive Kehrtwende vollzogen. Finanzminister Kwasi Kwarteng kündigte in Birmingham an, den Spitzensteuersatz von 45 Prozent für Topverdiener doch nicht zu senken. "Wir haben es verstanden, wir haben zugehört", schrieb der konservative Politiker in einem auf Twitter veröffentlichten Statement.
Zuvor hatten bereits prominente Mitglieder der Tory-Partei wie die Ex-Minister Michael Gove und Grant Shapps die Steuererleichterungen und die enorme Staatsverschuldung scharf kritisiert und angedeutet, im Parlament dagegen stimmen zu wollen. Die Regierung musste eine Rebellion in der eigenen Partei befürchten.
Das Pfund stieg nach der Ankündigung deutlich. Die britische Devise kletterte wieder auf das Niveau vor der Ankündigung des Haushalts. Den Analysten zufolge könnte das Pfund in einer Spanne zwischen 1,1000-1,1350 Dollar und der Euro unter 0,8700 Pfund gehandelt werden. Aktuell wird das Pfund bei 1,1186 Dollar gehandelt, nachdem es einen Höchststand von 1,1280 erreicht hatte. Der Euro kostet 0,8757 Pfund.