Britische Assistenzärzte treten in historischen Streik
n-tv
Das britische Gesundheitssystem leidet bereits seit Jahren unter mangelnder Finanzierung. Gerade die junge Ärzteschaft wird nicht üppig bezahlt. Und die will sich das nicht mehr gefallen lassen. Die Tarifverhandlungen platzen und es wird gestreikt. Nun so lange wie seit 70 Jahren nicht mehr.
Krankenhausärzte in England haben den längsten zusammenhängenden Streik in der 70-jährigen Geschichte des britischen Gesundheitsdienstes NHS begonnen. Die Assistenzärzte legten ab Mittwochmorgen für sechs Tage ihre Arbeit nieder. Es ist der zweite Streik innerhalb von zwei Wochen in der seit Monaten anhaltenden Tarifauseinandersetzung.
Der Arbeitskampf fällt in eine der arbeitsreichsten Zeiten des Jahres. Traditionell verzeichnet die NHS in den zwei Wochen nach Weihnachten einen Anstieg von Einlieferungen in Krankenhäuser, da die Menschen ihre Behandlung wegen der Festtage aufschieben. Zudem ist der Arbeitsdruck wegen winterlicher Atemwegserkrankungen hoch.
Der Streik werde "erhebliche Auswirkungen auf fast alle Routinebehandlungen" haben, erklärte der NHS. Bis zur Hälfte des medizinischen Personals könnte in den Arbeitsausstand treten. Der medizinische Direktor des NHS, Stephen Powis, rechnet mit "einem der schwierigsten Jahresanfänge" in der Geschichte des Gesundheitsdiensts.