Briten zapfen Tankstellen leer
n-tv
In Großbritannien müssen Dutzende Tankstellen schließen, weil sie sie nicht mehr mit Benzin und Diesel beliefert werden können. Vor den verbleibenden Zapfsäulen bilden sich lange Schlangen. Die Nachfrage nach den Kraftstoffen ist um bis zu 500 Prozent gestiegen. Ein Grund ist der Brexit.
Panikkäufe wegen befürchteter Engpässe bei Benzin und Diesel haben Tankstellen in Großbritannien stark unter Druck gesetzt. Nach Angaben des Branchenverbands Petrol Retailers Association haben mehr als die Hälfte der Mitglieder keinen Kraftstoff mehr. Die Nachfrage liege um bis zu 500 Prozent höher, sagte Verbandschef Brian Madderson dem Sender BBC Radio 4. Es treffe vor allem Tankstellen, die nicht an Autobahnen liegen. "Zwischen 50 und 90 Prozent ihrer Zapfsäulen sind trocken, und diejenigen, die nicht leer sind, sind teilweise trocken und trocknen bald aus."
Weil die Energiekonzerne Tankstellen an Autobahnen bevorzugt behandelten, bildeten sich dort lange Schlangen und Staus, sagte Madderson. Scharen von Autofahrern würden extra auf die wichtigsten Verbindungen fahren, um eine Tankstelle zu suchen. Madderson sagte, die Maßnahmen der Regierung, Arbeitsvisa für bis zu 5000 ausländische Lastwagenfahrer auszustellen, griffen zu kurz. "Vielleicht sehen wir später im Herbst die Vorteile, wenn die Fahrer hier sind und anfangen zu arbeiten, aber sehr kurzfristig hat dieser Panikkauf wirklich ernsthafte Probleme verursacht."
In den europäischen Chefetagen trübt sich der Blick auf die Lage ein. In der Industrie weitet sich die Krise aus - und nun schwächeln auch noch die Dienstleister. Vor Experten rückt eine Erholung der Konjunktur damit in einige Ferne. Einer der Gründe für den Pessimismus ist auch die politische Schwäche Deutschlands und Frankreichs.