Briten werfen Schlangen und Echsen raus
n-tv
Unter stark steigenden Stromkosten leiden im Vereinigten Königreich offenbar zuerst die Haustiere. Viele Briten entsorgen derzeit ihre Schlangen und Echsen, weil die Wärmelampen zu viel Energie fressen. Experten fürchten, dass sich die Lage im Herbst noch verschlimmert.
Wegen der steigenden Energiepreise in Großbritannien geben immer mehr Reptilien-Besitzer ihre Tiere ab. In den ersten drei Monaten dieses Jahres seien bereits mehr Reptilien zur Betreuung überlassen worden als im Gesamtjahr 2021, sagte der Chef des National Centre for Reptile Welfare (NCRW), Chris Newman, der BBC. "Finanzen sind offensichtlich das größte Problem. Die Leute haben Angst, dass sie es sich nicht mehr leisten können, die Tiere mit Wärme zu versorgen und zu füttern", sagte Newman. Eine NCRW-Studie habe ergeben, dass 80 Prozent derjenigen, die ihre Tiere abgeben, aus "wirtschaftlichen Gründen" handelten.
In Großbritannien sind die Energiekosten in der Grundversorgung zum 1. April um 54 Prozent gestiegen. Die Erhöhung war bereits vor dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine beschlossen worden - im Herbst wird eine weitere drastische Erhöhung erwartet. Viele Reptilien müssen durchgehend mit energieintensiven Wärmelampen bestrahlt werden. Vor allem die Haltungskosten für Bartagamen sind sehr hoch: Bei der Abgabe solcher Echsen habe es einen erheblichen Anstieg gegeben, hieß es vom NRCW mit Sitz im südostenglischen Tonbridge.
Die BBC schilderte den Fall von Teresa Morris, die seit vier Jahren eine Kornnatter hält und das Tier mit Namen Ziggy nun bei dem NCRW abgegeben hat. "Ich bin nicht glücklich darüber, aber ich muss klare Entscheidungen treffen, weil finanziell den ganzen Tag die Wärmelampe an ist", sagte sie. Teresa, die als Betreuerin arbeitet, erklärte dem Sender, ihre Rechnungen seien wegen der Schlange um mehr als 20 Pfund - umgerechnet fast 24 Euro - pro Monat gestiegen.
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