Bringt Russland den Gulag zurück?
n-tv
Der russische Präsident Putin verspricht neue Eisenbahnstrecken, Brücken und Häfen, um die Wirtschaft anzukurbeln. Das Kapital für die Konjunkturprojekte ist vorhanden. Wegen der Corona-Krise fehlen aber günstige Arbeitskräfte. Die Sowjetunion liefert vielleicht die Lösung.
Die Corona-Krise, Wirtschaftssanktionen, schwankende Ölpreise - die russische Wirtschaft muss viele Schwierigkeiten meistern. Aber mehrere Minister aus dem Kabinett von Präsident Wladimir Putin und der Chef der russischen Eisenbahn haben eine "bescheidene" Idee, wie ihr geholfen werden kann: Bringt den Gulag zurück. So formuliert es das Nachrichtenportal "The Bell", das russische Exil-Journalisten betreiben. Der Gulag, das war millionenfache Zwangsarbeit in Lagern, Kolonien und Spezialgefängnissen in der Sowjetunion unter Diktator Josef Stalin. Jan Claas Behrends glaubt nicht, dass es im Kreml tatsächlich Pläne gibt, dieses Wahrzeichen der kommunistischen Diktatur in Russland wiederaufzubauen. Der Historiker, der am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung das Projekt "Legacy of Communism" leitet, spürt eher eine "generelle Re-Sowjetisierung unter Putin in den vergangenen Jahren. In den Massenmedien wird ein sehr positives Bild von Stalin und der Sowjetunion gezeichnet", erzählt er im ntv-Podcast "Wieder was gelernt". "Viele sowjetische Traditionen werden wiederbelebt."More Related News