
Brigadegeneral Meyer wird neuer KSK-Chef
n-tv
Nach einer Skandalserie steht die Elitetruppe der Bundeswehr unter erhöhter Beobachtung. Wegen verschwundener Munition oder Rechtsextremismus in den eigenen Reihen befasste sich das KSK zuletzt vor allem mit sich selbst. Zum Abschluss des Reformprozesses übernimmt ein Afghanistan-Veteran das Ruder.
Brigadegeneral Ansgar Meyer ist neuer Kommandeur der Eliteeinheit Kommando Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr. Er übernahm im baden-württembergischen Calw bei einem Appell den Befehl über den etwa 1500 Männer und Frauen zählenden Verband von Brigadegeneral Markus Kreitmayr. Dieser hatte nach extremistischen Vorfällen einen Reformprozess eingeleitet, war dann aber wegen einer Sammelaktion für gehortete Munition in die Kritik und das Blickfeld der Staatsanwaltschaft geraten. Kreitmayr hatte Soldaten gestattet, unerlaubt gehortete Munition ohne weitere Strafen zurückzugeben.
Das KSK ist für militärische Aufgaben wie die Befreiung verschleppter Deutscher im Ausland zuständig und war zuletzt bei der Luftbrücke aus Kabul im Einsatz. Meyer war Kommandeur des letzten deutschen Einsatzkontingents in Afghanistan und hatte den Abzug aus dem NATO-Einsatz gesteuert. Er übernimmt nun einen Verband, der unter besonderer Beobachtung auch der Bundespolitik steht. So war die 2. Kommandokompanie nach rechtsextremistischen Vorfällen aufgelöst worden.