Brief: Bündnis fordert Stärkung der Schulsozialarbeit
n-tv
Magdeburg (dpa/sa) - In einem offenen Brief hat ein Bündnis aus Verbänden und Räten das Bildungsministerium aufgefordert, die Schulsozialarbeit in Sachsen-Anhalt dauerhaft zu sichern. Es mangele an konstanten Rahmenbedingungen, beklagten die AWO Sachsen-Anhalt, das Landesjugendwerk, der Landeseltern- und der Landesschülerrat am Montag in dem Schreiben. Hier müsse es eine Verstetigung geben - über den "Projekt-Status" hinaus.
Sachsen-Anhalt müsse als Land mit der höchsten Schulabbrecherquote deutschlandweit (9,4 Prozent) und der zweithöchsten Armutsquote bei unter 18-Jährigen von (25,2 Prozent) jedes Mittel zu ergreifen, um die Chancen von Kindern und Jugendlichen konsequent zu verbessern, hieß es in dem Brief. Schulsozialarbeit liefere einen entscheidenden Beitrag für die Erhöhung von Bildungschancen.
Soziale Arbeit an Schulen ermöglicht Schülern, Eltern und Lehrern, sich mit Problemen an sie zu wenden. Im Beratungsprozess arbeitet Schulsozialarbeit mit der Familie und der Schule sowie mit Trägern der Jugendhilfe oder Therapeuten zusammen.
Sachsen-Anhalt setzt die Schulsozialarbeit seit 2008 mit Hilfe eines EU-finanzierten Förderprogrammes durch. Die SPD erwirkte bei den Haushaltsverhandlungen 2022, die Finanzierung dafür bis Ende des Schuljahres 2024 zu sichern. Einen sinkenden EU-Anteil will das Land für die bisherigen 380 Stellen auffangen. Das kostet pro Jahr rund sechs Millionen Euro zusätzlich. Außerdem sollen 14 weitere Stellen finanziert werden. Ab dem Schuljahr 2024 müssten sich die Landkreise jedoch darauf einstellen, dass sie diese Kosten übernehmen müssen.